Kurzer Jahresrückblick 2021/2022
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung stellte unser erster Vorsitzender Dieter Varnhorn einen kurzen Jahresrückblick vor. Diesen möchten wir euch an dieser Stelle zur Verfügung stellen.
Liebe Vereinsmitglieder und Malawifreunde,
wieder liegt mehr als ein Jahr seit der letzten Mitgliederversammlung hinter uns und wieder ein Jahr,
in dem sich vieles getan hat bezogen auf die geleistete Hilfe für die Menschen in Malawi.
So konnten wir aufgrund der über 450 Paten wieder für viele Kinder einen Schulbesuch, eine
persönliche Grundversorgung oder eine weiterführende Ausbildung sicherstellen.
Der „Container 2021“ erreichte im Oktober ‘21 sein Ziel. Die notwendige Koordination und
Organisation übernahm zum letzten Mal Joseph Mpinganjira, da der Präsident von Malawi ihn zum
Botschafter ernannte mit Sitz in Berlin. Diese neue Aufgabe übernahm Joseph im Dezember ‘21.
Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung und wünschen Joseph alles erdenklich Gute für die
neue, sicher auch herausfordernde Aufgabe.
Im Dezember ´21 gab es vom Rotary-Club Vechta die große „Adventskalenderaktion“.
Ein Teil des Erlöses war in diesem Jahr für den Verein „Hilfe für Malawi“ bestimmt. So durften wir im
Februar ´22 einen Check im Wert von ca. 5000 € für eine solarbetriebene Wasserpumpe der neuen
Schule in Chitala in Empfang nehmen.
Im Mai 2022 besuchten einige Vorstandsmitglieder Joseph in der Botschaft in Berlin. Dort gab es ein
herzliches und sehr freundschaftliches Wiedersehen. Joseph hat den Gästen mit viel Leidenschaft das
Botschaftsgebäude, sein Arbeitsumfeld und seine Aufgaben erläutert.
Soweit es seine Tätigkeit zulässt wird es eine Zusammenarbeit auch weiterhin geben.
Aufgrund der weltweit stark angestiegenen Preise für gebrauchte Container konnten wir erst im
Herbst einen Container zu einem „fairen Preis“ erwerben.
Ende September ‘22 machte sich Werner Böttcher wieder für 4 Wochen auf den Weg nach Malawi,
um einige Projekte persönlich zu begleiten, um in der Tischlerei in Namitete „Hand anzulegen“ und
um die freundschaftlichen Beziehungen zu vielen Schwestern zu festigen.
Anfang Oktober flogen auch Theresia und Dieter Varnhorn für 10 Tage nach Malawi.
Zusammen mit Werner wurden viele Schulen,
Krankenstationen und weitere Einrichtungen besucht.
Der Empfang und das Wiedersehen mit den
bekannten Schwestern war geprägt von Freude und
Dankbarkeit. Es gab stets offene, ehrlich und sehr
informative Gespräche. Auch konnten wir uns davon
überzeugen, dass die Spenden für konkrete
Anschaffungen und Investitionen so umgesetzt
wurden wie vereinbart.
Vor allem der Besuch bei Sr. Klara (aus Visbek) in
Madisi war sehr bewegend und voller
Wiedersehensfreude. Mehr als 1000 Schüler hatten,
zusammen mit ihren Lehrern, auf dem Schulhof
einen liebevollen Empfang vorbereitet. Besonders
angetan waren wir von den (für afrikanische
Verhältnisse) vorbildlichen Gegebenheiten in der
Schule, im Kindergarten und im eigenen Gemüse-
und Obstgarten.
Des Weiteren gab es von den verantwortlichen
Personen der besuchten Einrichtungen viele Anregungen für Sachen und Gegenstände für den
nächsten Container. Dazu gehörten: Behandlungsstühle für Zahnärzte und Frauenärzte, Rollstühle,
Gehilfen, Gefrier- und Kühlschränke, Gegenstände für die Unterstützung von „Erste-Hilfe-
Fortbildungen“ in Krankenhäusern, Ultraschalgeräte, Nähmaschinen ohne Elektromotoren, Geschirr
für Großküchen, Schultaschen, Kerzenwachs (Kerzenreste), Lautsprecheranlagen für Friedhöfe und
vieles mehr.
Diese Reise hat insgesamt die guten Beziehungen zu den verantwortlichen Personen in Malawi
gefestigt und war ein voller Erfolg.
Den Winter 22/23 haben wir für das Packen des Containers genutzt. So konnten nahezu alle
Gegenstände besorgt werde, die auf der „Wunschliste“ standen. Diese Artikel wurden dem Verein
allesamt als Spende übergeben.
Erstmalig befinden sich auch Teile im Container, die für ein außergewöhnliches „Fisch-Projekt“
bestimmt sind. Der Anlass ist eine größere Spende, die ausschließlich für dieses Projekt eingegangen
ist. Das Projekt sieht folgendermaßen aus: Mit Hilfe organischer Abfälle werden spezielle
Fliegenlarven herangezüchtet, die als sehr nahrhaftes Futter für Fische dienen. Das Wasser der Fische
befindet sich in einem Kreislauf. Es wird zu den speziell dafür angelegten Salat- und Gemüsebeeten geleitet, so dass die Pflanzen mit Wasser versorgt werden und die Ausscheidungen
der Fische als Dünger dienen. Das von den Pflanzen nicht
aufgenommene Wasser wird wieder zurückgeführt. Die dafür
notwendige Energie stellt eine installierte Solaranlage zur
Verfügung. So haben die Familien, die diese Anlage betreiben,
durch den Verkauf der Fische und des Gemüses ein
ausreichendes Einkommen.
Ein derartiges Projekt hat die Universität für Biotechnologie in
Lübeck zusammen mit der Hochschule in Malawi vor einigen
Jahren bereits durchgeführt. Der mittlerweile pensionierte
Mitarbeiter der Uni in Lübeck, Dr. Überschär, der das Projekt in
Malawi begleitet hat, übernimmt dankenswerter Weise die
Organisation.
Eine große Herausforderung gab es beim „Tag der offenen Tür“ der Gärtnerei Zurhake in
Visbek/Erlte. Hier wurde zu Gunsten unseres Vereins Kaffee und Kuchen angeboten (für ca. 8000
Besucher). Der Reinerlös konnte sich sehen lassen.
Coronabedingt wurden in der ersten Hälfte des Jahres ‘22 Schulen und andere Einrichtungen in
Malawi teilweise noch kurzfristig geschlossen, aber in der zweiten Jahreshälfte hat sich die Situation,
bezogen auf Corona, wieder normalisiert. Leider ist in den Dörfern, außerhalb der Großstadt, die
Situation aber wieder sehr angespannt. Der letzte Besuch in Malawi hat nochmal verdeutlicht, dass in
den größeren Städten viel investiert wird für luxuriöse Gebäude, neue Straßen und Verkaufszentren.
Auf dem Lande jedoch gibt es kaum positive Entwicklungen. Die Preise für Grundnahrungsmittel wie
Maismehl, Gemüse und Kartoffeln sind dort teilweise um das Fünffache gestiegen. Da die Kosten für
medizinische Behandlungen nach wie vor von den Einwohnern persönlich zu tragen sind, kann sich
nicht mehr jede erkrankte Person die Arzt- und Medikamentenkosten leisten. Neben der immer noch
weit verbreiteten Infektionskrankheit Malaria gibt es auch wieder vermehrt Cholera. Dazu kam im
März die große Flutkatastrophe im südlichen Teil von Malawi.
Das alles macht deutlich, dass weiterhin unsere Hilfe benötigt wird. Somit unterstützen wir die Arbeit
der uns bekannten Einrichtungen und Organisationen in Malawi und stellen regelmäßig Gelder für
Nahrungsmittel, Medikamente und notwendige Investitionen zu Verfügung. In enger
Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Personen sorgen wir dafür, dass die Hilfe dort ankommt,
wo sie dringend gebraucht wird.
Wir danken den Spendern und den ehrenamtlichen Helfern für die Unterstützung unserer Arbeit!
Dieter Varnhorn
(Stellvertretend für den Vorstand)
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